Mindestlohndebatte im SPD Parteibüro Barmen verlief hitzig

Über die Frage, welche Vor- und Nachteile mit einem gesetzlichen Mindestlohn verbunden sind, tauschten sich die Gäste eines Diskussionsabends am 19. Juni 2012 im SPD Parteibüro auf der Sedanstraße 127 in Barmen aus. Als Diskutanten standen den 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Dieter Schormann, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Düsseldorf-Wuppertal, und Thorsten Westhoff, Vorstandsmitglied der A!B!C! AG Unternehmensgruppe für Personaldienstleistung Rede und Antwort.

Die Sozialwissenschaftler und SPD Bildungsobleute Mark Esteban Palomo und Lukas Twardowski moderierten die knapp zweistündige Veranstaltung.
Westhoff sagte unter anderem, dass ein flächendeckender Mindestlohn zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit und zur Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer führen kann. Schormann hielt dagegen, dass ein Mindestlohn in europäischen Nachbarländern nicht zum Stellenabbau geführt hat und auch in Deutschland nicht damit zu rechnen ist. Als Gast der Veranstaltung betonte Klaus Jürgen Reese, SPD Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Wuppertal, dass der überwiegende Teil des Niedriglohnsektors im Dienstleistungsbereich verankert ist und bei diesen Betrieben eine Abwanderung in Länder mit geringen Lohnkosten nicht möglich ist.
Servet Köksal, Vorsitzender der SPD Barmen „Eine würdevolle Arbeit setzt voraus, das Menschen von ihrer Vollzeitarbeit auch leben können. Mit Löhnen von 3 bis 7 Euro Brutto ist das nicht möglich. Ein Mindestlohn ist deshalb notwendig für bessere Lebensbedingungen.“
Sedat Ugurman, Vorsitzender der SPD Unterbarmen, vertrat die Auffassung, das ein
gesetzlicher Mindestlohn notwendig ist um die Wettbewerbsvorteile für diejenigen
Unternehmen zu reduzieren, die damit rechnen, dass der Staat einen Teil ihrer Lohnkosten durch Sozialleistungen abdeckt.