Starke sozialdemokratische Frauen: vier Perspektiven, vier Geschichten

Der SPD Ortsverein Barmen hat am 18. Juni 2015 eine moderierten Gesprächs- und Diskussionsrunde zum Thema „starke sozialdemokratische Frauen“ durchgeführt. Dabei ging es u.a. um die Frage, welchen Beitrag sozialdemokratische Frauen zu der Entwicklung unserer Stadt beigetragen haben und welchen Problemen und Herausforderungen sie dabei begegneten und begegnen.

Den circa 30 Gästen standen dabei folgende Diskutantinnen Rede und Antwort:

  • Ursula Kraus (Alt-Oberbürgermeisterin)
  • Ursula Schulz (Bürgermeisterin)
  • Marianne Christmann (89 Jahre und Enkelin von Sofie Christmann, preußische Landtagsabgeordnete aus Barmen von 1921 bis 1933) und
  • Lucy Demers (17 Jahre, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Wuppertal)

Der Fokus des Abends lag auch auf den Fragen, wie sich die politische Beteiligung von Frauen seit den 1920er Jahren bis heute entwickelte und wie die Zukunftsprognose aussieht.
Konsens bestand darin, dass die Rahmenbedingungen für Frauen auch nach fast 100 Jahren Frauenwahlrecht teilweise noch immer deutlich schwieriger sind als für Männer.
Ursula Kraus sagte „Es ist Zeit, dass sich endlich auch noch mehr Männer emanzipieren“ und sich an scheinbar frauentypischeren Aufgaben wie z.B. Arbeitsunterbrechungen für die Kindererziehung und Haushaltsaufgaben beteiligen und dadurch Frauen auch mehr Möglichkeiten einräumen, sich
z.B. politisch zu engagieren.
Bei dem Thema Frauenquote hingegen entstand ein unterschiedliches Meinungsbild. Während ein Teil der anwesenden Frauen in der Quote eine Schutz- und Förderfunktion sehen, bewerteten mehrere politisch erfahrene Damen die Regelung kritisch. Die Quote berge auch die Gefahr, dass Frauen weniger mit ihrem Können und ihren Kompetenzen auffallen und mehr auf ihr Geschlecht reduziert werden.
Arzu Basaran Warsi und Mark Esteban Palomo (Stadtverordneter und Bildungsbeauftragter) moderierten die Veranstaltung.
Um uns herum schlummern noch enorme Erfahrungs- und Wissensschätze die wir zu selten aufsuchen. Durch diesen Abend wollten wir Raum für einen generationenübergreifenden Diskurs bieten. Denn alt und jung können einiges voneinander lernen.